Hochzeitsfotografie

  1. Achtung!
    Wenn Du das hier liest, weil Du selbst gebeten wurdest eine Hochzeit zu fotografieren, werden Dir die meisten Profis sagen: “Lass es sein!” Denn Hochzeitsfotografie ist nichts für Menschen mit schwachen Nerven. Es sind schon Freundschaften daran zerbrochen.
    Deine Freunde haben keine großen Erwartungen? Sie erwarten nur, dass Du ein schnell ein paar Portraitfotos machst und Ideen für Motive hast, dass Du Gruppenaufnahmen beherrscht und fotografieren bei hochstehender Sonne und harten Kontrasten in den Griff bekommst. Außerdem sollst Du bei sehr wenig Licht auf der Feier noch die Stimmung einfangen und wenn es sein muss, gekonnt Deine Blitze einsetzen. Natürlich sollen die wichtigsten Menschen und die emotionalen Momente, wie Unterschriften im Standesamt, Tausch der Ringe, Kuss, Anschnitt der Torte etc., nicht fehlen, denn einen zweiten Versuch dafür gibt es nicht. Jedes Bild ist noch schön komponiert und die Anschnitte stimmen. Aber Du machst das schon!
    Ob diese Erwartungen groß sind oder nicht ist relativ. Für Dich wird es jedenfalls ein anstrengender Tag an dem Du nicht Gast sondern Fotograf bist. Das heißt, für Dich wird es keine Feier, sondern ein stressiger Arbeitstag. Darüber sollte Du bewusst sein. Vor allem aber solltest Du Dir darüber im Klaren sein, was Du kannst und was nicht und eventuell lieber diesen Auftrag ablehnen, wenn Du Dich nicht gewachsen fühlst. Es wäre schade für das Brautpaar.

    Genug der Warnungen, Du hast Dich dafür entschieden es zu tun. Nun sollst Du im Folgenden einige Tipps erfahren, um die größten Pannen zu vermeiden.

  2. Kosten
    Die Kosten sind ein hässlicher Punkt. Es sind Freunde und Digitalfotos kosten nichts, also willst Du nichts nehmen. Aber bedenke, Deine Ausrüstung war teuer und unterliegt einem Verschleiß und muss irgendwann ersetzt werden. Die Sichtung und Bearbeitung von mehreren hundert Aufnahmen dauert oft mehrere Tage.
    Kläre unbedingt vor der Hochzeit diesen Punkt. Du weißt ja, bei Geld hört die Freundschaft auf.

  3. Ausrüstung
    Kenne Deine Kamera und Deine Ausrüstung!
    So einfach es klingt, so wichtig ist es auch. Während der Hochzeit wirst Du keine Gelegenheit im Menü die richtigen Einstellungen zu suchen. Du musst es blind können. Es bringt nichts, einen Tag vorher sich noch einen Blitz zu kaufen aber im Umgang nicht vertraut zu sein.
    Welche Ausrüstung?
    Die Frage wird überbewertet. Natürlich solltest Du eine Spiegelreflex einsetzen und mit Lichtstarken Objektiven bist Du im Vorteil (Freistellen, wenig Licht). Ein einzelnes Objektiv kann völlig ausreichend sein. Es gibt gute Fotografen, die haben ganzen Hochzeiten mit einer einzigen Festbrennweite aufgenommen. Das ist eine Frage des persönlichen Stils.
    Dabei haben solltest Du auf jeden Fall eine zweites Set mit Ersatzkamera, Ersatzobjektiv und Ersatzakkus, für den größten anzunehmenden Unfall. Zur Not kannst Du Dir bestimmt für diesen Zweck eine leihen.
    Die Akkus der Kamera müssen alle voll aufgeladen sein. Ebenso die Akkus der Blitze. Wenn Du noch Platz im Kofferraum hast, nimm eine Leiter mit. Wieso eine Leiter? Bei langen Brennweiten ergibt sich bei kleinen Änderungen des Aufnahmewinkels ein ganz anderer Hintergrund. Mit einer Leiter kannst Du den Boden als Hintergrund nutzen, wenn es sonst keinen schönen gibt. Dabei ist die Hintergrundunschärfe auf Deiner Seite. Wenn es einem gefällt, kann man alle Gäste hinter einem leeren Fotorahmen aufnehmen. Diesen muss man selber basteln. siehe Foto


    Gäste im leeren Bilderrahmen

    Gäste im leeren Bilderrahmen


    Ein Stativ kann nützliche Dienste leisten. Gerade bei Fotos in der Kirche ohne Blitz kann ein Einbeinstativ unbezahlbar werden.
    Für die Portraitfotos kannst Du ein kleines Make-Up oder Styling-Set mitnehmen, um glänzende Haut abzudecken und sich stäubende Haare (Haarspray auf die Haarbürste!) zu zähmen.

  4. Motive
    Aufnahmen Dir Du nicht verpassen solltest, sind zum einen natürlich die obligatorischen Aufnahmen des Brautpaars. Dazu solltest Du Dir vorher unbedingt ausreichend Gedanken machen und mit dem Paar absprechen, was es für Bilder werden sollen. Von kitschig, klassisch bis hin zu verrückten Ideen gibt da ein großes Spektrum.
    Gruppenaufnahmen mit dem Brautpaar werden in den meisten Fällen gewünscht. Dabei handelt es sich um Bilder mit den Eltern, Trauzeugen, Großeltern und Freunden. Dabei solltest Du bedenken, dass einer immer nicht “gut” schaut. Also mache mehrere Aufnahmen. Als Daumenregel gilt eine Aufnahme pro Person. Bei einem Foto von dem Brautpaar und beiden Elternpaaren solltest Du also ca. sechs Bilder machen.
    Um die emotionalen Momente einzfangen, musst Du den Ablauf kennen. Setze Dich damit vorher auseinander und überlege vorher, wann und vor allem wo Du bestimmte Aufnahmen mache willst bzw. musst. Für die Bilder in der Kirche solltest Du mit dem Pastor sprechen, um Ärger wären der Trauung zu vermeiden. Generell sind Aufnahmen ohne Blitz in diesem Fall aus vielen Gründen vorzuziehen.
    Was Dich von anderen Knipsern auf der Hochzeit unterscheidet ist die geringe Tiefenschärfe auf den Fotos. Also nutze sie.
    Wenn es die Zeit zulässt, schau Dir Situationen auf der Feier an und halte die schönsten auf Deinem Sensor fest. Vernachlässigt werden von dem durchschnittlichen Vollautomatikmodus-Nutzer Aufnahmen von Details wie den Platzkarten oder Accessoires auf die das Brautpaar viel Wert legt. Das Auto mit dem die Braut vorgefahren wird, Schmuck, Brautstrauß, Strumpfband, etc..

  5. Fazit
    Wenn Du Dich dafür entscheidest, dem Brautpaar zu empfehlen, einen Profi zu nehmen, dann lass ihn auf der Hochzeit in Ruhe. Du weißt nun, dass es für ihn ein anstrengender Tag ist und solltest Verständnis haben. Nichts ist schlimmer, als wenn dauernd jemand im Bild steht, weil er die Bilder doppelt Aufnehmen will.
    Stellst Du Dich selbst der Aufgabe, sei Dir Deiner herausragenden Aufgabe bewusst.
    Ganz wichtig, überprüfe ab und zu die Bilder auf dem Kameradisplay. Dabei solltest Du das Histogramm einschalten um böse Überraschungen zu vermeiden.
    Das hier sind nur allgemeine Tipps, die Dich vor kleineren Pannen nicht verschonen. Das ist allerdings normal und passiert auch jedem Profi. Jede Feier ist anders, deswegen gibt es kein Patentrezept für alle Gelegenheiten. Wo bleibt dann die Herausforderung?

(CR)


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