Warum sind Vollformatsensoren so viel teurer als “normale”?
Vollformatensoren nennt man Sensoren in Digitalkameras in der Größe eines früheren Kleinbildfilms. Die Größe ist ca. 24 × 36 mm. Das ist genau doppelt so groß, wie “normale” Sensoren in handelsbüblichen, auch Cropkameras genannten, Spiegelreflexkameras. Neben die bildwirkenden Unterschieden, die wir an dieser Stelle nicht diskutieren möchten, ist ein großer Unterschied der Preis. Obwohl die Sensoren nur doppelt so groß sind, kosten sie ein vielfaches.
Natürlich werden kleinere Sensoren in viel größeren Stückzahlen und dadurch auch kostengünstiger produziert. Aber das ist nur ein Grund. Ein viel wichtigerer liegt in der Herstellung selbst. Das Silizium, aus dem der Sensor gefertigt wird ist im Prinzip eine Scheibe eines wurstförmiges Einkristalls. Die Scheibe ca. 0,5mm dicke Scheibe nennt man Wafer. Aus einem Wafer werden viele Sensoren oder auch Computerprozessoren hergestellt. Je mehr Sensoren man aus einer Scheibe herstellen kann, desto günstiger wird der einzelne. Da bei Sensoren die Fläche, also die physikalische Maße wichtig sind, kann man sie nicht verkleinern, um so Platz zu sparen. Deswegen bleibt der Platz den ein Vollformatsensor benötigt immer 24x 36 mm. Bei einer Cropkamera hat der Sensor zwar auch eine feste physikalische Größe. Allerdings gibt es noch einen weiteren Grund für den hohen Preis. Nicht alle Sensoren, die aus dem Wafer hergestellt werden sind fehlerfrei, das heißt es gibt Ausschus. Je größer die Fläche, desto höher die Wahrscheinlichkeit eines Defekts, also mehr Ausschuss. Mit der Größe der Fläche steigt die Wahrscheinlichkeit eines Defekts exponentiell. Die Chiphersteller haben das allerdings recht gut im Griff, sonst wäre diese Chips unbezahlbar.
(CR)